In manchen Situationen werden Menschen nicht aktiv, geben nicht alles oder handeln aktiv entgegen Verabredungen – obwohl es eine Regel, einen Prozess oder ein Ziel und einen Plan gibt.
Dies kann an fehlgerichteter, zu schwacher oder nicht ausdauernder Motivation liegen. Es kann aber auch mit etwas zu tun haben, was ich den VAT-Dreiklang nenne: Die Harmonie zwischen rationalem Verständnis, emotionaler Akzeptanz und (Mit)Tragen, also der tatsächlichen Handlung. Denn drei Zustände müssen eingetreten sein, damit ein Mensch sich engagiert, sein Bestes gibt und dabei mit anderen kooperiert:
- Verstehen: Anlass, Fakten und Ziel sind bekannt und verstanden. Sach- und Verfahrensfragen sind geklärt. Die Angelegenheit ergibt Sinn, der Nutzen ist deutlich. Das ist eine Kopfsache
- Annehmen: Es fühlt sich richtig an. Das ist eine Herzenssache
- (Mit)Tragen: Man weiß, auf welche Weise und mit welchen Mitteln man zum Erfolg beitragen kann. Das ist eine Sache der Hand
Diese Tatsache ist so banal, dass sie oft übersehen wird. Dabei sind die Leitfragen für eine Führungskraft so einfach:
- Welchen Gedanken möchte ich erzeugen?
- Welches Gefühl möchte ich auslösen?
- Welche Handlung möchte ich bewirken?
Diese Fragen eignen sich gleichermaßen gut zur
- Handlungsplanung (etwa: Was muss ich bei der Formulierung der Aufgabe bedenken? Welche Fakten sind bekannt, welche muss ich übermitteln und erklären? Was sind Anlass und Ziel? Worin liegt der Nutzen für die Organisation und auch für meine MitarbeiterInnen?)
- Verständniskontrolle (etwa: Wie stelle ich sicher, dass Kopf, Herz und Hand angesprochen sind? Wie erfahre ich, wo es eventuell hakt? Welche Hindernisse oder Konflikte sollten noch ausgeräumt werden?)
- Verlaufs- und Ergebniskontrolle (etwa: Was behindert(e) den Erfolg? Weshalb läuft / lief es richtig gut?)
Und beim Lesen merken Sie bereits: Um mit diesem scheinbar einfachen Instrument leicht und wirksam umgehen zu können, brauchen Sie
- Kenntnis, Verständnis und Akzeptanz der individuellen Persönlichkeiten, Motivationsstrukturen und Handlungsvorlieben
- gegenseitiges Vertrauen
- eine belastbare Kultur der Zusammenarbeit
Heißt also: Regelmäßige Kommunikation über das reine Tagesgeschehen hinaus. Denn nur so entwickeln Sie ein Gespür dafür, in welcher Situation und im Austausch mit welchem Menschen Sie besonders den Kopf, das Herz oder die Hand ansprechen sollten, um besonders leicht und wirksam zu führen.