von Stefan Goes
Ich gehe gerne in Spielzeuggeschäfte. Dort gibt es einfache Lösungen für komplexe Problemstellungen.
Beispiel: Ich begleite gerade eine etwas übermotivierte, superengagierte Gruppe von Führungskräften, die sich vor lauter Arbeitseifer angewöhnt haben, vornehmlich auf ihre Defizite und Versäumnisse zu schauen statt auf ihre Leistungen. Die wertschätzende, reflektierende, partnerschaftliche und vor allem verbale Reflexion durch den Coach konnte dieses Muster nicht auflösen.
Jetzt die Lösung aus dem Spielzeuggeschäft: Vier Elektroquäken (denglisch „buzzer“) mit folgenden tollen Tönen:
1. Attacke (tatataTA-TaDA),
2. Laserpistole (tschiu-tschiu-tschiu),
3. US Polizeisirene (uiu-uiu-uiu) und
4. Warnung (rrÄÄÄÄ).
Das war der Hammer. Keine langen Worte, sondern einfach auf die Quäke hauen. Attacke für Applaus, Laserpistole für kleine Rangeleien unter Kollegen, Sirene für brenzlige Situationen und Warnung für die besagte Problemfokusfalle. Wir haben viel gelacht und sofort war das Schwere aus der Situation, ohne das Thema abzuwürgen oder durch Metadiskurs davon abzulenken.
Das gehört in jeden deutschen Besprechungsraum!
Archiv des Monats “April 2014”
Leere Signifikanten – in der Politik und in Unternehmen
von Stefan Goes
Gestern hörte ich das erste Mal etwas über Ernesto Laclaus Theorie der leeren Signifikanten. Das verdanke ich Dirk Nabers, Professor für politische Soziologie an der Uni Kiel, der uns unter anderem dies in kleinem Kreise näher brachte. Das war übrigens wie eine Wellness-Dusche für den Geist, erfrischend und anregend. Kam zur rechten Zeit, denn ich bereite gerade meinen nächsten Vortrag zum Thema Sprachmagie vor. Kaum zu glauben, wie viele von den Dingern in Angela Merkels Regierungserklärung am 13.3.14 zum Thema Ukraine stecken.
In Unternehmen vermehren sich die Biester in Krisenzeiten auch wie die Feldmäuse. Achten Sie mal darauf…