von Stefan Goes
Menschen bewegen sich gewöhnlich in diesem Handlungsspektrum: können – wollen – dürfen – sollen – müssen
Dieses Spektrum ist folgendermaßen definiert:
- Das Können und das Wollen sind freie Handlungen
- Das Dürfen unterliegt einer Erlaubnis, das Sollen einer Empfehlung durch gesellschaftliche, fremde oder eigene Werte oder Regeln
- Das Müssen unterliegt einem Zwang durch gesellschaftliche, fremde oder eigene Werte oder Regeln
Wirklich freies Handeln liegt also nur im Wollen und Können vor.
Das Dürfen und Sollen ist bedingt frei, wenn die Erlaubnis oder die Empfehlung von mir selbst ausgeht.
Das Dürfen und Sollen sind eher unfreie Handlungen, wenn sie von anderen ausgehen.
Das Müssen seinerseits ist reiner Zwang, selbst, wenn ich ihn mir selbst antue.
Wenn also das Müssen und das Sollen die unfreiesten aller Handlungen sind, erstaunt es doch, dass so viele Menschen Sätze formulieren wie „Ich muss nachher noch…“, „Ich wollte eigentlich nicht aber ich hatte keine andere Wahl.“ Oder glauben, andere wirksam erreichen zu können, indem sie Dinge sagen wie „Vielleicht sollten Sie mal…“ oder „Sie müssen das doch verstehen.“