Bevor ein Schiff scheitert, also in Stücke bricht, läuft es meist auf Grund. Genau genommen ist also das Scheitern ein Ergebnis von Grundberührung vermittels Fehlnavigation.
Und nun ein kleines Gedankenexperiment: Stellen Sie sich vor, Sie wären der Kapitän eines wackeren, kleinen Küstendampfers, der alle Fahrrinnen und alle Gezeiten zwischen Büsum und Emden kennt. Der bei Wind und Wetter seinen Kurs findet. Und der, eventuell mit Vorahnung oder vollkommen überraschend, bemerkt, wie sein kleiner Dampfer beginnt, sich im Schlick festzufahren. Aufzulaufen. Wider alle Erfahrung und wider alles Können. Passiert immer wieder, können Sie regelmäßig lesen.
Und nun. Was tun Sie?
- Kurs halten und durchpflügen. Volle Kraft voraus, gleich ist wieder Wasser unter‘m Kiel!
- Kurs ändern und durchpflügen. Wäre doch gelacht, wenn nicht gleich wieder freie Fahrt wäre.
- Kurs ändern und ändern und ändern und weiter durchpflügen.
- Volle Kraft rückwärts. Wo es eben noch gepasst hat, ist auch jetzt alles gut.
- Maschine stopp und auf höheren Wasserstand warten. Wird schon wieder.
- Maschine stopp und die Seenotrettung anfunken. Manchmal braucht man Freunde in der Not…
- Schiff aufgeben und ab dafür im Rettungsboot.
- Sich auf der Brücke einschließen, den Rum austrinken und so tun, als schiene die Sonne.
Ich kenne meine Muster. Ist mir aber etwas zu privat, um sie hier mitzuteilen. Viel interessanter überdies: Bei welchem dieser Muster schmunzeln oder seufzen Sie?